5 Schritte Anleitung zum Discdogging - mehr als nur eine Scheibe zu werfen?

5 Schritte Anleitung zum Discdogging – mehr als nur eine Scheibe zu werfen?

Oft werde ich gefragt, wie ich meinen Hund auslaste. Das mache ich auf verschiedene Art und Weise, eine vollständige geistige und körperliche Auslastung erreichen wir aber beim Discdogging.

Was ist Discdogging?

Kurzgesagt: Frisbeespiel mit dem Hund.

Genauer gesagt: ein (erfüllender) Sport für Mensch und Hund, bei dem es um Bindung, Kommunikation, Präzision, Sportlichkeit, Ausdauer und sehr wichtig auch um Verantwortung geht.

Beim Discdogging hat man spezielle Frisbeescheiben für den Hund. Speziell deshalb, weil sie materiell so beschaffen sind, dass sich der Hund nicht beim Zupacken verletzen kann. Man spielt mit einem Satz Frisbees (mindestens 2-3 Scheiben, je mehr desto besser) und der (mein) Hauptaugenmerk liegt in der körpersprachlichen Kommunikation zwischen meinem Hund und mir. Für den Hund stellt die Frisbee ganz klar Beute dar, die er auch mit seinem Fang packen darf. Wann und wie (aus der Luft oder meiner Hand) das zu erfolgen hat, gebe ich vor. Die Frisbees bringt der Hund immer zurück und kämpft nicht darum – ausser ich will es (Belohnung, Konditionierung).

Welche Scheiben man nehmen sollte

Damit sich Dein Hund nicht verletzt, solltest Du auf jeden Fall spezielle Frisbee Scheiben für Hunde verwenden. Es gibt dafür zahlreiche Anbieter die meistens aus den USA kommen. Am Anfang sollte die Scheibe nicht zu schnell für Deinen Hund fliegen, später kannst Du dann auf schnellere Scheiben umsteigen. Ich persönlich verwende die recht schnelle Scheibe Hyperflite Jawz Scheibe. Ihre größten Vorteile sind die enorme Robustheit und ihr sehr gutes Flugverhalten.

Verantwortung

Beim Discdogging steht für mich die Verantwortung für die Gesundheit meines Hundes an oberster Stelle. Der Aufbau eines Discdogs muss Schritt für Schritt erfolgen, auch hier gilt, dass der Mensch genauso viel lernen muss wie der Hund. Ich darf meinen Hund in keine Situationen bringen die ihn bzw. seinen Körper in Gefahr bringen.

Meine Grundsätze:

  1. keine Discwürfe mit Hunden unter 12 Monaten
  2. keine Discdogging ohne Aufwärmen des Hundes
  3. keine „unüberlegten“, noch nicht probierten Tricks direkt mit Hund
  4. kurze Einheiten (maximal 5 – 8 Minuten)
  5. Achte auf die Kondition Deines Hundes
  6. Du beendest die session, nicht dein Hund
  7. keine Serien Distanzwürfe (max 2-3, dann cool down)
  8. Verhältnis Bodenarbeit : Frisbeearbeit ca. 80 : 20
  9. Wasser immer dabei

Die Schritte beim Aufbau eines Discdogs

Wer mit dem Discdogging beginnen möchte, sollte langsam an die Sache herangehen und sich bzw. dem Hund Zeit geben. Benötigt wird ein Satz Frisbees und eine Plan, wie man den Hund an die Frisbees heranführt. Zu Beginn wird der Hund nur auf die Scheibe konditioniert, es werden keine Würfe gemacht.

1. Konditionierung (Take)

Die Konditionierung auf die Frisbee funktioniert wie das Spiel mit dem Zerrseil: Übung für kontrolliertes Packen (Freigabekkommando) und ebenso einem kontrollierten Loslassen (Kommando). Der Hund lernt, dass er in die Scheibe reinbeißen darf. Unterstützend zu den Kommandos ist es ratsam, gleich von Beginn weg hier auch mit körpersprachlichen Signalen zu arbeiten, das erleichtert zu späterer Zeit die Kommunikation.

Mit der Konditionierung kann auch schon im Junghundealter begonnen werden. Sobald die Spielregeln (Packen, Loslassen) funktionieren, kann begonnen werden, den Hund aus der Distanz die Scheibe aus der Hand übernehmen zu lassen. Die 2. Scheibe bleibt dabei in der Hand und wenn er die 1. Scheibe zurückbringt, darf er die 2. Scheibe packen, usw..

2. Fangen (Catchen) der Scheibe aus der Luft

Im Unterschied zum Packen (Take) der Scheibe aus der Hand, bekommt der Hund ein „Catch-Kommando“ um die Scheibe aus der Luft zu fangen (catchen). Die Scheibe wird dabei zu Beginn nur leicht vertikal in die Luft geworfen. Der Hund übt im Vorbeilaufen die Scheibe zu catchen. Bei dieser Übung wirst Du merken, wie wichtig Dein richtiges Timing in Verbindung mit dem Catch Kommando und auch Deiner Körpersprache ist. Als Startposition für den Hund bietet sich ein Sitz oder Steh in 2-3 Meter Entfernung von Dir an.

3. Fangen (Catch) der geworfenen Scheibe am Boden

Wenn das Catchen einigermaßen sitzt, ist Dein Hund bereit die sich bewegende Scheibe zu catchen. Beachte und übe dabei das Grundprinzip, dass der Wurf der Scheibe immer in Laufrichtung des Hundes erfolgt.

Übe mit Deinem Hund das kontrollierte „um Dich herumlaufen“, damit die Laufrichtung und die Wurfrichtung dieselbe sind. Das kannst Du durch herumführen der Frisbee um Deine Beine mit gleichzeitigem Umgreifen von der einen zur anderen Hand üben.

Der Wurf der Frisbee erfolgt mit hoher Rotation direkt auf den Boden, die Frisbee dabei 90° aufgestellt, sodass diese wie ein schnell drehendes Rad auf den Boden auftrifft. Vergiss nicht auf das Catch Kommando.

4. Fangen (Catch) der geworfenen Scheibe aus der Luft

Juhu! Es ist Zeit für die ersten catches aus der Luft 😉

Trainiere zuerst ohne Hund präzise und kontrollierte Frisbeewürfe zu machen. Erst wenn Du diese gut und kontrolliert kannst, geht es an die ersten Würfe mit Deinem Hund. Die Vorgehensweise ist gleich wie in Punkt 4 (Fangen der geworfenen Scheibe am Boden), bis auf den Unterschied, dass Du lockere Nahdistanzwürfe versuchst. Ich bin überzeugt davon, Dein Hund hat es gleich heraussen, aber wie geht es Dir dabei? 😉

5. Kreativität

Jetzt beginnt die Zeit des „Entwickelns“ Deiner Wurfvariationen, Wurftechniken, der Bodenarbeit des Hundes und vielleicht auch die ersten Bein-, oder Körpberübersprünge. Dabei kannst Du Dir viele Inspirationen aus dem Netz holen oder einfach Deiner Kreativität freien lauf lassen.

Wichtig dabei ist, dass Du den Ablauf und die Schrittweise Aufbauarbeit immer zuvor gedanklich durchgedacht hast. Du beginnst nie mit dem Endergebnis, gehe Schrittweise vor.

FAZIT

Discdogging eignet sich nahezu für jeden Hund und ist weit mehr als nur eine Scheibe zu werfen. Der Aufbau für ein kontrolliertes Discdogging erfordert Disziplin, Geduld und Ausdauer – bei Mensch und Hund. Wer das Grundprinzip verstanden hat, wird reichlich belohnt – mit einem glücklichen Hund!

Viel Spaß bei den ersten Discdogschritten wünschen

Haro + Nik

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